Kirchenaustritt in Baden-Württemberg
Der Austritt muss persönlich beim Standesamt des Wohnortes oder bei einem Notar erklärt werden. Der Kirchenaustritt kann nicht online erklärt werden.
Sie benötigen dazu einen gültigen Personalausweis (oder einen Reisepass mit letzter Meldebescheinigung). Ein Nachweis der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft ist nicht erforderlich.
Bei Verheirateten, Verwitweten und Geschiedenen sollte der Ort und das Datum der Eheschließung angeben werden können. Diese Angaben finden Sie z. B. im Familienstammbuch.
Der Kirchenaustritt ist kostenpflichtig. Die Höhe der Gebühr wird von der jeweiligen Stadt / Gemeinde festgelegt und liegt in der Regel zwischen 10 - 60 € - Siehe Gebührentabelle
Kirchensteuer Baden-Württemberg
Höhe der Kirchensteuer Der Kirchensteuerhebesatz im Bundesland Baden-Württemberg beträgt 8.0 %. Bemessungsgrundlage ist die Lohn- bzw. Einkommensteuer. |
Änderung der Lohnsteuermerkmale Die Änderung der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM) erfolgt durch die Meldebehörde. Diese wird automatisch über den Kirchenaustritt informiert. Die Kirchensteuerpflicht endet mit Ablauf des Monats in dem der Kirchenaustritt erklärt wurde („zum nächsten Ersten“). |
Kirchensteuererhebende Kirchen und Religionsgemeinschaften im Bundesland Baden-Württemberg Evangelische Kirche |
Alle Angaben ohne Gewähr - Bitte beachten Sie weitere Hinweise zur Kirchensteuer. |
Weitere Geldspartipps |
Statistik Baden-Württemberg
Kirchenaustritte in Baden-Württemberg
Jahr | Evangelische Kirche | Katholische Kirche |
2000 | 22.372 | 21.621 |
2001 | 20.459 | 19.027 |
2002 | 21.263 | 19.903 |
2003 | 22.324 | 21.347 |
2004 | 17.974 | 17.078 |
2005 | 15.105 | 14.917 |
2006 | 15.122 | 14.336 |
2007 | 17.366 | 16.200 |
2008 | 23.230 | 21.567 |
2009 | 19.567 | 21.099 |
2010 | 20.316 | 30.932 |
2011 | 18.948 | 21.670 |
2012 | 18.897 | 20.472 |
2013 | 23.963 | 29.742 |
2014 | 36.721 | 36.866 |
2015 | 29.991 | 30.409 |
2016 | 27.364 | 27.276 |
2017 | 27.878 | 28.114 |
2018 | 31.372 | 35.558 |
2019 | 37.845 | 44.176 |
2020 | 32.811 | 38.330 |
2021 | 42.886 | 58.288 |
2022 | 55.730 | 81.587 |
2023 | 53.908 | 63.836 |
Evangelische Kirche: Austritte aus den Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg
Katholische Kirche: Austritte in den Bistümern Freiburg und Rottenburg-Stuttgart
Religionszugehörigkeit in Baden-Württemberg
Mitglieder der Katholischen und Evangelischen Kirche mit Wohnsitz in Baden-Württemberg
Jahr | Kath. Kirche | in % | Ev. Kirche | in % |
2001 | 4 148 591 | 39,1 | 3 698 384 | 34,9 |
2002 | 4 127 425 | 38,7 | 3 687 785 | 34,6 |
2003 | 4 097 998 | 38,3 | 3 663 290 | 34,3 |
2004 | 4 076 910 | 38,0 | 3 648 633 | 34,0 |
2005 | 4 055 129 | 37,8 | 3 629 767 | 33,8 |
2006 | 4 026 951 | 37,5 | 3 603 879 | 33,6 |
2007 | 4 001 174 | 37,2 | 3 579 050 | 33,3 |
2008 | 3 964 068 | 36,9 | 3 547 507 | 33,0 |
2009 | 3 929 077 | 36,6 | 3 508 484 | 32,7 |
2010 | 3 887 443 | 36,1 | 3 473 814 | 32,3 |
2011 | 3 857 983 | 35,8 | 3 443 663 | 31,9 |
2012 | 3 836 536 | 36,3 | 3 412 842 | 32,3 |
2013 | 3 813 241 | 35,9 | 3 375 507 | 31,8 |
2014 | 3 779 461 | 35,3 | 3 324 336 | 31,0 |
2015 | 3 756 621 | 34,5 | 3 272 000 | 30,1 |
2016 | 3 726 775 | 34,0 | 3 230 146 | 29,5 |
2017 | 3 688 396 | 33,5 | 3 179 859 | 28,8 |
2018 | 3 644 964 | 32,9 | 3 131 560 | 28,3 |
2019 | 3 583 398 | 32,3 | 3 073 848 | 27,7 |
2020 | 3 515 790 | 31,7 | 2 998 501 | 27,0 |
2021 | 3 425 822 | 30,8 | 2 934 927 | 26,4 |
2022 | 3 315 538 | 29,4 | 2 857 450 | 25,3 |
2023 | 3 219 343 | 28,4 |
Quellen: Kirchenamt der EKD, Deutsche Bischofskonferenz
Statistiken zur Evangelischen Landeskirche in Baden / in Württemberg
Statistiken zum Erzbistum Freiburg / zum Bistum Rottenburg-Stuttgart
Links Baden-Württemberg
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Kirchenaustrittsgesetz Baden-Württemberg
Auszug aus dem Gesetz über die Erhebung von Steuern
durch öffentlich-rechtliche
Religionsgemeinschaften in Baden-Württemberg
(Kirchensteuergesetz KiStG)
in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Juni 1978
§ 26
Austritt aus einer Religionsgemeinschaft
(1) Jeder hat das Recht, aus einer Religionsgemeinschaft durch eine Erklärung gegenüber dem für seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt zuständigen Standesbeamten mit bürgerlicher Wirkung auszutreten. Die Erklärung ist persönlich zur Niederschrift abzugeben oder in öffentlich beglaubigter Form einzureichen; sie darf keine Bedingungen oder Zusätze enthalten. Der Nachweis der Zugehörigkeit zu der Religionsgemeinschaft ist nicht erforderlich. Für Personen unter 14 Jahren richtet sich die Berechtigung zur Erklärung des Austritts nach dem Gesetz über die religiöse Kindererziehung vom 15. Juli 1921 (RGBl. S. 939).
(2) Zur Niederschrift abgegebene Austrittserklärungen werden mit der Unterzeichnung der Niederschrift, in öffentlich beglaubigter Form eingereichte mit ihrem Eingang wirksam.
(3) In der Austrittserklärung sind der Familienname und die Vornamen der austrittswilligen Person sowie Tag und Ort ihrer Geburt, ihr Wohnsitz oder ihr ständiger Aufenthalt anzugeben. Der Austritt und das Datum des Austritts sind der ausgetretenen Person zu bescheinigen und der für den Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt der ausgetretenen Person zuständigen Kirchengemeinde oder Religionsgemeinschaft sowie der für sie zuständigen Meldebehörde unverzüglich mitzuteilen.
(4) Wer aus einer Religionsgemeinschaft in eine andere übertreten will, kann im Falle einer Vereinbarung über den Übertritt zwischen diesen Religionsgemeinschaften nach den Bestimmungen dieser Vereinbarung ohne Erklärung des Austritts übertreten.
Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums über das Kirchenaustrittsverfahren
Vom 26. November 2010 – Az.: 4-1023/6
Fundstelle: GABl. 2010, S. 469
Die Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums über das Kirchenaustrittsverfahren vom 15. November 1996 (GABl. S. 735, ber. 1997 S. 171) tritt nach der Anordnung der Landesregierung und der Ministerien zum Erlass von Vorschriften vom 23. November 2004 (GABl. 2005 S. 194) am 31. Dezember 2010 außer Kraft. Sie wird hiermit in der bisherigen Fassung neu erlassen. Sie tritt am 1. Januar 2011 in Kraft und mit Ablauf des 31. Dezember 2017 außer Kraft.
Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums
über das Kirchenaustrittsverfahren
Zur Durchführung des § 26 des Kirchensteuergesetzes (KiStG) in der Fassung vom 15.Juni 1978 (GBl. S. 370) wird nach § 30 KiStG bestimmt:
1. Religionsgemeinschaften
Religionsgemeinschaften im Sinne von § 26 KiStG und dieser Verwaltungsvorschrift sind Kirchen, Religionsgemeinschaften und religiös-weltanschauliche Gemeinschaften, die Körperschaften des öffentlichen Rechts sind (vergleiche Anlage 1).
2. Austritt
3. Zuständiger Standesbeamter
Zuständig für die Beurkundung der Austrittserklärung und die Entgegennahme der öffentlich beglaubigten Austrittserklärung ist der Standesbeamte, in dessen Bezirk die austrittswillige Person ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat (vergleiche §§ 129 bis 132 der Dienstanweisung für die Standesbeamten und ihre Aufsichtsbehörden – DA –). Unter mehreren zuständigen Standesbeamten hat die austrittswillige Person die Wahl.
4. Austrittserklärung zur Niederschrift des Standesbeamten
5. Entgegennahme der öffentlich beglaubigten Austrittserklärung
6. Mitteilungen
7. Aufbewahrung, Auskünfte, weitere Bescheinigungen
Die Austrittserklärungen sind dauernd aufzubewahren. Auskünfte und Abschriften oder weitere Bescheinigungen von Austrittserklärungen nach Nummer 4.6 dürfen nur der betroffenen Person und der Religionsgemeinschaft erteilt werden, der die Person angehört hat.
8. Gebühren
Die Erhebung von Gebühren für Amtshandlungen des Standesbeamten im Kirchenaustrittsverfahren richtet sich nach § 8 des Kommunalabgabengesetzes. Danach können die Gemeinden Verwaltungsgebühren nach Maßgabe ihrer Abgabesatzungen erheben. Bei der Bemessung der Gebühr darf der Aufwand für die Fortschreibung von Personenstandsbüchern und für Mitteilungen zum Zweck einer solchen Fortschreibung nicht berücksichtigt werden (vergleiche § 67 Abs. 3 der Verordnung zur Ausführung des Personenstandsgesetzes).
9. Schlußvorschrift
Diese Verwaltungsvorschrift tritt an die Stelle der auf Grund von Abschnitt IV Nr. 2 der Bereinigungsanordnung vom 16. Dezember 1981 (GABl. 1982 S. 14) zum 31. Dezember 1995 außer Kraft getretenen Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums über das Kirchenaustrittsverfahren vom 8. Februar 1985 (GABl. S. 370, ber. S. 570). Sie tritt am 1. Januar 1997 in Kraft.
Verzeichnis der Kirchen, Religionsgemeinschaften und religiös-weltanschaulichen Gemeinschaften, die in Baden-Württemberg den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts im Sinne des Artikels 140 GG in Verbindung mit Artikel 137 Abs. 5 Weimarer Verfassung besitzen