Hinduismus ist die nach Christentum und Islam mit ca. 800 Mio. Anhängern drittgrößte Religionsgruppe und hat ihren Ursprung auf dem indischen Subkontinent. Angehörige dieser Religionen werden meist Hindu genannt. Er ist keine einheitlich organisierte Religionsgemeinschaft, sondern eine Gemeinschaft vieler Religionsgemeinschaften mit ähnlicher Grundlage und Geschichte. Der Hindu sucht sich aus vielen Göttern (ca. 3 Mio.) seinen Gott heraus. Es gibt kein Glaubensbekenntnis, keinen als einheitliche Person oder Kraft aufgefassten Gott und keinen Religionsstifter wie etwa Jesus oder Buddha. Übereinstimmungen gibt es jedoch bei der Lehre von Leben, Tod und Erlösung.
Inhaltsverzeichnis
1 | Religionsgeschichte des Hinduismus |
2 | Schriften, Glaubensrichtungen & Gurus |
3 | Rollenbilder |
3.1 | Rolle der Frau |
3.1.1 | Mutterschaft |
3.1.2 | Witwen |
3.2 | Familie |
3.3 | Die heilige Kuh |
4 | Bücher zum Thema Hinduismus |
1 Religionsgeschichte des Hinduismus
Der Hinduismus ist eine Verschmelzug von zwei verschiedenen religiösen Systemen, die im Laufe der Zeit zu einer Einheit wurden. Die altindische Religion und die Religion der aus dem Norden eingewanderten Arier. Die Urbevölkerung Indiens deren Geschichte weitgehend im Dunkeln liegt wurde im Laufe der Zeit immer weiter in den Süden verdrängt. Aus dieser mutterrechtlichen Kultur stammen die Elemente, die in den Veden keine Rolle spielen. Die Verehrung weiblicher Göttinnen, heiliger Tiere und der Phalluskult (Lingam). Im Rigveda der Arier hingegen werden die Götter als personifizierte Naturkräfte beschrieben und der Glaube der Arier stellte sich als Henotheismus dar. Durch komplizierte Rituale erhielt die Brahmanenkaste einen hohen Grad an Einfluß. Seit 500 v.Chr. erfuhr der Hinduismus seine klassische Zeit und bis heute überlieferte wesentliche Ausgestaltung, was wesentlich dem Sanskrit zu verdanken ist. Als Hauptgötter galten nun Brahma, Vishnu und Shiva und es wurden Tempel gebaut, Götterstatuen aufgestellt und viele Kult- und Weihehandlungen entstanden. Seit dem 4 Jh v. Chr. verlor der Hinduismus durch den Buddhismus viele Anhänger und wurde erst im 4 Jh. wieder offiziell anerkannt. Seit dem 8. Jh. wurde der Hinduismus auch teilweise durch den Islam verdrängt und der Sikhismus entstand, sowie monotheistische Tendenzen.
2 Schriften, Glaubensrichtungen & Gurus
3 Rollenbilder
3.1 Rolle der Frau
Die Frauen wurden in Indien mit größerem Respekt behandelt als in anderen antiken Kulturen. Professor H.H. Wilson sagte, dass man mit Zuversicht feststellen kann, dass in keiner anderen antiken Nation die Frauen in so großer Achtung standen wie bei den Hindus. Einige Hymnen der Rig Veda wurden von Frauen geschrieben, und in der Brhadaranyaka Upanishad finden wir einen Dialog zwischen der gelehrten Tochter von Vachaknu Gargi und Yajnavalkya. Frauen erhalten die gleiche Erziehung wie die Männer und können auch religiöse Riten ausführen.
3.1.1 Mutterschaft
Die Hauptaufgabe der Frau im Hinduismus ist die Mutterschaft. Frauen sollten möglichst viele Söhne bekommen. Töchter haben einen geringeren Wert, da bei der Hochzeit die Mädchen die Mitgift mitbringen müssen und die Familie durch Mitgiftzahlungen für zu viele Töchter auch verarmen kann. Diese Geringschätzung von Mädchen führt oft zur Abtreibung weiblicher Nachkommen. Diese hohe Abtreibungsrate ist ein Problem, für das bisher aber noch keine Lösung gefunden worden ist.
3.1.2 Witwen
Die Aufgabe der Frau ist es, dem Mann auch nach seinem Tode treu zu bleiben und ihn auch nach seinem Ableben zu ehren. Manchmal führt dies sogar so weit , dass sich die Frau bei der Feuerbestattung ihres Mannes lebendig verbrennen lässt. Diese so genannte Witwenverbrennung (sati) gibt es teilweise auch heute noch. Sie macht deutlich, wie stark die Rolle der Frau im Hinduismus auch heute noch traditionsbestimmt ist.
3.2 Familie
In der Familie ist der Vater das Oberhaupt; Mutter und Töchter haben ihm zu dienen (Patriarchat). Er trifft alle wichtigen Entscheidungen, beispielsweise über Geldangelegenheiten, Hochzeit usw.
3.3 Die heilige Kuh
Da die Menschen im Verlauf der Zeit von Milchprodukten abhängiger wurden als zuvor, und die einzige Quelle hierfür Kühe waren, war die Kuh lebenswichtig, also heilig. Eine lebende Kuh brachte mehr Nahrung als eine tote. Die Viehzucht zum Zwecke der Fleischproduktion (sogenannte Veredelung) erfordert einen sehr hohen Futtermittelaufwand. Für die vorwiegend vegetarische Lebensweise der Hindus wird deshalb erheblich weniger (nur ca. 10-20%) an landwirtschaftlich bearbeitbarer Fläche benötigt als vergleichsweise für eine auf Fleischverzehr ausgerichtete Kost.
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4 Bücher zum Thema Hinduismus
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